B8-Umgehung: Ein Verdienst der Bürger – eine Verpflichtung aller Parteien

24.11.2020

Leserbrief unseres Vorstandsmitglieds Ulrich Heun zu dem NNP-Artikel „Mit der B8-Umgebung kommt auch der Bahnübergang weg“ in der Ausgabe vom 12.11.2020

Ich begrüße ausdrücklich, dass die CDU-Landtagsabgeordneten am Thema B8-Umgehung dranbleiben wollen. Auch seitens der FDP Brechen begleiten wir das Thema schon länger. Ich kann mich noch an eine Versammlung des damaligen Gewerbevereins vor ca. 15 Jahren erinnern. Hessen Mobil argumentierte, dass Bahnübergang und B8 getrennt betrachtet werden, da die Beseitigung von schienengleichen Bahnübergängen aus einem speziellen Haushaltsbudget finanziert und daher schneller projektiert würden als normale Straßenbaumaßnahmen. Bereits damals lagen die ersten Entwürfe der Planungsvarianten einsehbar auf dem Tisch. Es hat dann dennoch fast 10 Jahre gedauert, bis die Gemeindevertretung in 2013 einen Beschluss zu einer von HESSEN Mobil vorgeschlagenen Variante fassen konnte. Anfang dieses Jahres dann der Paukenschlag: Exakt diese Variante wurde von Hessen Mobil 7(!) Jahre später überraschenderweise als nicht umsetzbar verworfen. Und dass, nachdem noch 2016 im Kommunalwahlkampf von der CDU das Anrücken der Bagger für 2019 angekündigt wurde. Die nun angestrebte gemeinsame Planung der Beseitigung des Bahnübergangs und der B8-Umgehung ist vernünftig. Gut auch, wenn die CDU jetzt ihren Koalitionspartner endlich in die Pflicht nimmt. Die Verzögerung von 2013 bis 2020 ist vom Grünen Verkehrsminister unter dem Motto „Erhalt vor Neubau“ zu verantworten und wurden von der CDU in Wiesbaden mitgetragen. Dass wir nun bei der Planung wieder von vorne beginnen müssen, ist mehr als bedauerlich. Dass Niederbrechen in Wiesbaden auf der Agenda bleibt, ist ein großer Verdienst der Bürgerinitiative und nun eine Verpflichtung für alle Parteien.

Der Leserbrief wurde am 23.11.2020 in der NNP veröffentlicht.